Michal Kosakowski

KÜNSTLER | FILMEMACHER | PRODUZENT


Michal Kosakowski • Foto © Tom Wagner


Michal Kosakowski ist ein polnisch-deutscher Filmemacher und Medienkünstler. Sein Werk bewegt sich zwischen Dokumentarfilm, Fiktion und experimentellem Kino und lotet die ästhetischen wie ethischen Grenzen filmischer Darstellung aus. Dabei verbindet er theoretische Reflexion mit innovativen Erzählformen.

Er studierte Film an Fabrica – dem Forschungszentrum für Kommunikation der Benetton-Gruppe in Italien, wo er unter anderem mit dem Fotografen Oliviero Toscani an Projekten zu kulturellen, politischen und humanitären Themen arbeitete. Sein Kurzfilm Just Like the Movies (2006), ausgezeichnet als Bester Kurzfilm beim Milano Film Festival, wird weltweit in universitären Kontexten eingesetzt und dient als Lehrmaterial in der medientheoretischen Ausbildung. Von 2008 bis 2011 lehrte Kosakowski experimentellen Film und Filmtheorie an der Mediadesign Hochschule in München. Darüber hinaus war er Jurymitglied bei internationalen Filmfestivals und kuratierte zahlreiche Filmprogramme.

Sein Werk umfasst preisgekrönte experimentelle Filme, Dokumentationen, Video-Installationen und Genrekino. Die Videoinstallation Fortynine (2007), an der über 160 Teilnehmer*innen aus 23 Ländern mitwirkten, bildete die Grundlage für den Langfilm Zero Killed (2012), der beim Chicago Underground Film Festival als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Als Ko-Regisseur und Produzent des international erfolgreichen Horror-Episodenfilms German Angst (2015) – gezeigt u.a. in Rotterdam und Sitges – widmet er sich auch der filmischen Erforschung von Genre und Subkultur.

Seit 2000 arbeitet Michal Kosakowski eng mit der bildenden Künstlerin und Partnerin Uli Aigner zusammen. Für ihr lebenslanges Kunstprojekt One Million ist Kosakowski Films seit 2015 für Konzeption, Umsetzung und Fotografie sämtlicher Filmbeiträge verantwortlich.

Sein aktueller Film Holofiction (2025) ist ein 102-minütiges experimentelles Montagewerk und zugleich Teil des zehnteiligen multimedialen Kunstprojekts Dark Tourism, das sich mit zeitgenössischen Formen der Erinnerungskultur auseinandersetzt – durch Film, Fotografie und Installation.