To Be—Named | PUEBLA
ONE MILLION @ MÉXICO
Austellung: Aug 1 - Sep 22, 2024
Location: Galería de Arte del Palacio Municipal de Puebla
Kurator: Greta de León
Der Gebrauch von Sprache ist zu einem kritischen Punkt geworden, wenn es darum geht, wer das Recht hat, Identitäten und Realitäten zu definieren. „Nombrar_“ bietet einen integrativen Raum, der die vielfältigen Praktiken der Namensgebung erkunden und wertschätzen soll, wobei die Vielfalt der Perspektiven und Ausdrucksformen anerkannt wird. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die ursprünglichen Sprachen Mexikos gelegt und deren Anerkennung und Wiederbelebung gefördert.
"Nombrar_" feiert und unterstützt Benennungspraktiken als Akte der Kreativität und Ermächtigung. Diese Praktiken beschreiben nicht nur die Welt, sondern gestalten sie aktiv und beeinflussen soziale Interaktionen und kulturelle Wahrnehmungen.
Benennungsakte haben eine kreative Kapazität; sie gestalten die Interaktionen und Welten, in die sie integriert sind. Unser Ziel ist es, konstruktive Diskussionen über die Dynamik der Macht und die Konsequenzen dessen zu fördern, wer wen durch Benennung und Selbstbenennung definiert, und dabei die Vielfalt und Erfahrungen der ursprünglichen Völker Mexikos hervorzuheben.
Indem „Nombrar__Notokayotia__Nasa Katyi__“ diese Praktiken anerkennt und sichtbar macht, trägt es zur Wiederbelebung und Wertschätzung der Identität und des kulturellen Erbes der ursprünglichen Völker bei. Durch die Anerkennung ihrer Sprachen und ihrer Art der Selbstbenennung wird ein tieferer Respekt gefördert und ein breiteres Verständnis ihres angestammten Wissens und ihrer Werte erreicht.
Diese Ausstellung möchte die Vielfalt der Benennungspraktiken zeigen und gleichzeitig die Wiederbelebung der Praktiken indigener Sprachen feiern und einen Raum bieten, in dem diese Stimmen in all ihrer Fülle gehört und geschätzt werden. Indem die Bedeutung der Selbstbenennung als Akt der Ermächtigung und Selbstbestimmung hervorgehoben wird, sind Selbstbenennungen von entscheidender Bedeutung, um das öffentliche Bewusstsein für den Respekt und die Aufmerksamkeit zu stärken, die den indigenen Völkern gebührt, und um Diskriminierung und Rassismus zu bekämpfen.
Dear G. (QUICK RESPONSE - ITEM 6179)
Konzept und Text: Uli Aigner
Video und Schnitt: Michal Kosakowski
Foto: Tom McCallie
Deutschland 2021, 6 Min. 29 Sek., HD, Farbe © 2021 | Uli Aigner
10 Porzellangefäße – Item 6174 bis Item 6183 – geben einen schnellen Einblick in die Umstände ihrer Existenz. Dank QR-Codes im Porzellan wird die archäologische Spurensuche dieser 10 Objekte eine kurze sein.
Das Verhältnis von ANALOG und DIGITAL ist nicht die einzige große Herausforderung für uns Zeitgenossen seit der Corona-Pandemie.
Wir werden geboren, wir vermehren uns und wir finden den Tod. Eine analoge Zeitleiste, vielleicht 80-90 Jahre lang, der wir alle unterworfen sind. Unser Wissen dagegen ist hybrid und dereguliert. Es enthält chaotische Informationsspuren der Menschheit, die nach neuesten Forschungsergebnissen rund 260.000 Jahre alt sind.
Die 4. Industrielle Revolution unserer Zeitrechnung, die seit Ende der 1980er Jahre alle Bereiche unseres Lebens erreicht hat, folgt nicht der analogen Logik der physischen Existenz: überschrieben – so wird unser Leben und unser Handeln durch die Digitalisierung werden.
Ich schreibe 10 Briefe an 10 Menschen, denen ich jeweils ein codiertes Gefäß zugeworfen habe:
Eine Naturfotografin und eine Künstlerin in New York City, eine Managerin in México DF, eine Glasbläserin aus St. Petersburg, eine Philosophin und eine Filmemacherin in Wien, eine Freundin aus Simbach, die beste Bildhauerin in Berlin, eine radikale Komponistin in München und eine weltreisende Überlebenskünstlerin – ihnen sind die zehn ONE MILLION Hybride gewidmet.
Jedes der 10 Porzellanobjekte ist durch einen dunkelblauen QR-Code gekennzeichnet und gibt so Auskunft über den Grund seiner Existenz, der neben dem praktischen Nutzen eines Porzellangefäßes auch und vor allem ein kommunikativer Akt ist.
Uli Aigner, Berlin September 2021
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Gefördert durch den Bundesverband Künstlerinnen und Künstler der Bildenden Künste
Gefördert durch das Förderprogramm Neustart Kultur