PURPLE PATH / LÖßNITZ, SACHSEN
ULI AIGNER @ CHEMNITZ 2025 - KULTURHAUPTSTADT EUROPAS
ERÖFFNUNG DES KUNST- & SKULPTURENWEGES PURPLE PATH UND DER ONE MILLION MONUMENTALE PORZELLANGEFÄßE IN LÖßNITZ
Liebe Zeitgenossinnen,
Es ist soweit: der PURPLE PATH eröffnet in voller Länge!
Happy to see you there!
Eröffnung Purple Path: Freitag, 11. April 2025
Einlass: 9.30 Uhr
Beginn: 10.00 Uhr
Ort: Alte Baumwolle Flöha
Seeberstrasse, 09557 Flöha
www.chemnitz2025.de
Vortrag von Uli Aigner: Sonntag, 13. April 2025, 16 Uhr
Ort: Bürgerhaus 1. OG
Marktplatz 13, 08294 Lößnitz
Im Anschluss Besichtigung der beiden monumentalen Porzellangefäße auf dem Außengelände der ehemaligen Dampfbrauerei Schwartz, Niedergraben 11, 08294 Lößnitz
www.one-million.world
ONE MILLION BY ULI AIGNER - ITEM 3501 & 3502
Das seit 2014 entwickelte Lebensprojekt One Million der 1965 in Österreich geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin Uli Aigner entsteht mit den Händen und durch die Rotation der Drehscheibe. In Kooperation und Kommunikation mit anderen schafft die Künstlerin, die nach einer Töpferlehre Produktdesign und Digitale Bildgestaltung studierte, unterschiedlichste Gefäße aus Porzellan, von winzig klein bis übermenschlich groß. Aigner ritzt in den feuchten Ton eine fortlaufende Nummer in jedes Exemplar der bisher rund 8000 Items, brennt das Porzellan mit transparenter Glasur und verortet es in einem großen Ganzen. Auf einer Weltkarte, die auf der Website der Künstlerin zu sehen ist, sind ihre Standorte und wechselnden Provenienzen in einem globalen Archiv verzeichnet.
Die beiden monumentalen Teile der Serie mit den Nummern 3501 und 3502 entstanden 2019 in Zusammenarbeit mit den Töpfer:innen im chinesischen Jingdezhen, der Welthauptstadt des Porzellans und einstigen kaiserlichen Produktionsstätte der legendären Ming-Dynastie. Das rund 800 Kilogramm schwere Item 3502 hielt den Kräften der Natur nicht stand und brach während des Herstellungsprozesses in sich zusammen. Das vermeintlich zerbrochene wurde von Aigner neben dem ebenso vermeintlich intakten in die Reihe der One Million als mögliche Existenzformen im Porzellan Code aufgenommen.
Räumlich folgt Lößnitz den Bergstädten Schneeberg und Aue-Bad Schlema. Nachdem von der Schneeberger Unternehmerfamilie Schnorr schon im 17. Jahrhundert Kobalt gefördert wurde, folgte ab 1708 die von ihr betriebene "St. Andreas Zeche Weisse Erde“ als Fundgrube für Kaolin, den Grundstoff des „weißen Goldes“ Porzellan. Wurde bis dahin für die europäischen Herrscherhäuser feines chinesisches Porzellan importiert, konnte 1710 die erste Meissener Porzellanhütte eingerichtet werden. So lieferte das Erzgebirge die Hardware für das blau dekorierte, chinesischen Moden folgende Meissener Porzellan.
Aigner wählte Lößnitz als Ort für die Platzierung der in China geformten monumentalen Items 3051 und 3502 und schließt so einen Kreis.
Text: Ulrike Pennewitz