ARTBOX - MUSEUMSQUARTIER VIENNA
ULI AIGNER: OFFENE FORM

3 DECEMBER 2014 - 31 JANUARY 2015

www.mqw.at

www.elisabethzeigt.at

"Es ist beispielsweise etwas anderes, mit Religion umzugehen, wenn man auf ihr langsames Verschwinden in einem fernen Märchenland wartet, oder wenn sie vor den eigenen Augen als das explodiert, was die Menschen heute leben und sterben lässt - heute und morgen. Es macht einen Unterschied, ob die Natur aus einem riesigen Reservoir an Kräften und einem unbegrenzten Verwahrungsort für Abfälle besteht oder sich plötzlich in etwas verwandelt, das jeden Fortschritt unterbricht: an das man nicht appellieren kann und das man nicht loswird."
(Zitat: Bruno Latour : "Von der Realpolitik zur Dingpolitik oder Wie man Dinge öffentlich macht?", Berlin 2005)

INSTALLATION:

Der Boden in der Glasbox ist großzügig mit bunten Stoff bedeckt, Restbestände von bekannten Designern. An einer Stelle wölbt sich eine Form empor, die eine verhüllte Person zu sein scheint. Unter dem Stoff steht eine orientalische, reich verzierte Metallvase, in der Größe eines erwachsenen Menschen. Unweit der Figur hängen von oben zwei 5m lange und 1,80cm breite Papierbahnen mit Zeichnungen.

ZEICHNUNG:

Auf beiden Seiten der Papierbahn sind kräftige Buntstift-Zeichnungen zu sehen. Sie zeigen dieselbe längliche Form wie die der Figur (Vase unter dem Stoff), auf 5 Meter vergrößert und auf den Kopf gestellt. Die Oberflächen der beiden Monumentalvasen-artigen Formen zeigen kräftige ornamentale und gegenständliche Musterungen: Verhüllte Menschen, eine zerbomte Landschaft, ein Flugzeug, eine Landschaft in Prismen aufgelöst, Hühnerküken, ein Kind, ein Strassenrand, verwoben mit verschiedenen Ornamenten.

AUDIO:

Zu hören ist ein zeitgenössisches Musikstück des deutschen Komponisten und Musikers KP Werani mit dem Titel "small difference". Das Musikstück ist im Loop zu hören. Das Stück ist für 2 Bratschen. Eingespielt wurde es von Vèronique Bastian und KP Werani. Die fragile Musik wird die hermetische Glasbox nach außen hin öffnen, die Installation wird nicht als geschlossen auftreten. Mittels der Musik wird der Raum diffundiert, werden die BetrachterInnen aus dem öffentlichen Raum eingebunden.