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DESIGNFORUM WIEN | NEW DESIGN UNIVERSITY
ONE MILLION - der Gebrauchswert von Kunst. Über die Ordnung und die Zuordnung von Dingen
EIN VORTRAG VON ULI AIGNER

Symposium: 28. Februar 2023, 9:30 - 20:00 Uhr
Vortrag 2 - ​​​​​Uli Aigner: 11:45 - 12:30 Uhr

Location: designforum Wien, Museumplatz 1, 1070 Wien

-> www.designaustria.at
-> www.ndu.ac.at
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Otl Aicher (1922–1991) gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Gestalter visueller Kommunikation im 20. Jahrhundert. „Anlässlich seines 100. Geburtstags wird sich möglicherweise eine neue Generation von (...) Designern und Digital Natives fragen, ob sie von Otl Aicher noch etwas lernen kann. Hoffentlich ja.“ (Kreuz; 2021).

Die Firma FSB (Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG), deren Logo und Erscheinungsbild ab Mitte der 1980er Jahre von Otl Aicher geprägt wurde, hat dessen 100. Geburtstag zum Anlass genommen gemeinsam mit der New Design University eine intensive Auseinandersetzung mit Person und Werk anzustoßen.

Studentinnen und Studenten im 3. Semester des Masters Innenarchitektur & visuelle Kommunikation entwickeln derzeit eine Ausstellung, die das Denken und Machen Otl Aichers zeigt und anhand eigener Projekte kritisch weiterdenkt.

Grundlegend ist dabei die Annahme Otl Aichers, nach der Philosophie – entgegen einer intuitiven Annahme – nicht nur sehr viel mit Architektur und Design zu tun hat, sondern im Prinzip auf das gleiche Ziel zuläuft: Die Gestaltung der Welt. Man könnte im Sinne Otl Aichers (und im Übrigen auch Ludwig Wittgensteins, dessen Werk Otl Aicher stark beeinflusst hat) postulieren: Gestaltung ist Philosophie (nur anders). Ebenso wie Philosophinnen und Philosophen müssen sich auch Gestalterinnen und Gestalter mit Grundfragen des Mensch-Seins auseinandersetzen, wenn sie die Um-Welt des Menschen in sinnvoller und nachhaltiger Weise gestalten wollen. „Philosophie und Design gehen auf einen gemeinsamen Punkt zu. Philosophie im Denken, Design im Machen. Dieser Punkt ist, dass unsere Welt im Zustand ihrer Herstellung ist. Sie ist entworfen, sie ist gemacht, wir müssen im Gebrauch sehen, wie gut, wie schlecht wir sind.“ (Otl Aicher) Anders als viele Philosophen postuliert Otl Aicher allerdings einen gewissen Vorrang des Machens vor dem Denken, wobei er stets den engen Zusammenhang von Machen und Denken betonte. In gewisser Weise forderte er aus dem Machen zu denken und praktizierte dies auch selbst.

Ergänzend zur Ausstellung soll die Bedeutung von Otl Aicher und seinen Thesen für heute tätige Designerinnen im Rahmen eines Symposiums von ebendiesen untersucht, kritisch hinterfragt, weitergedacht, bestätigt oder konterkariert, vor allem aber diskutiert werden.